Tramwagen-Kasten Nr. 13 - Baujahr 1899

Ein Stück Trambahn-Erinnerung

Leider ist kein Tramwagen vollständig erhalten in Luzern verblieben. Vom Motorwagen Nr. 13 konnte der Wagenkasten ohne Fahrgestell, technische Einrichtungen und Stromabnehmer vor dem Abbruch bewahrt werden. Dieses Fahrzeug bildete Teil der ersten Serie von Tramwagen, welche 1899 bis 1900 für die Betriebseröffnung beschafft worden war. Geliefert wurden diese Wagen von den Firmen Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) und Schweizerische Industrie-Gesellschaft Neuhausen (SIG). Sie besassen anfänglich offene Plattformen, Wagenführer und Billeteur versahen ihren Dienst im Freien! Mit Rücksicht auf die fremden Feriengäste im Sommer besassen die Wagen beidseitig zwei grosse Fenster, was einen Panoramablick ermöglichen sollte. Die Wagen wurden im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut, vereinzelt erhielten sie stärkere Motoren, in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden geschlossene Plattformen gebaut und das Personal vor den Unbillen des Wetters geschützt. Die meisten Wagen dienten bis zur Betriebseinstellung 1959 (Linie 2) und 1961 (Linie 1) zuletzt als Reserve für die Hauptverkehrszeiten. Wagen 13 gelangte im Dezember 1959 als privates Gartenhäuschen nach Stalden im Kanton Obwalden, später nach Sarnen auf einen Kinderspielplatz. Im Dezember 1999 nahmen die VBL die baulichen Reste (Wagenkasten) zurück nach Luzern.

 

Baujahr 1899
Achsstand 1,80 m
Länge 7,74 m
Leistung kW 30
Plätze 30
Tara (t) 7,2

 

(Quelle: «Verkehrsbetriebe der Stadt Luzern – 100 Jahre Tram, Autobus und Trolleybus», Jubiläumsbuch von 1999, verf. Paul F. Schneeberger, Minirex-Verlag Luzern)